Distanz: 18,4 km Aufstieg 800 m
Lichtenhainer Wasserfall – Kuhstall – Neumannmühle – Kleinsteinhöhle – Sturmbauers Eck – Mühlschlüchte – Pohlshorn – Kirnitzsch – Zeughaus – Roßsteig – Goldstein – Katzenstein – Fremdenweg – Großer Winterberg – Winterbergstraße – Bergsteig – Schmilka – Schmilka Hirschmühle
Ich hatte Lust auf eine Herbstwanderung doch es regnete und das wäre auf rutschigen Sandstein nicht so ein gutes Erlebnis. Meine Wetterapp versprach aber Besserung also fuhr ich mit dem Auto zum Bahnhof Bad Schandau und von da wieder mit dem Bus ins Kirnitzschtal. Diesmal fuhr ich bis zur Haltestelle “Lichtenhainer Wasserfall”. Die Wetterapp hatte tatsächlich Recht. Es regnete nicht mehr. Auf der ganzen Wanderung gab es auch nur hin und wieder kurze Regenschauer die man aber kaum merkte. Die verbliebenen Blätter hielten es gut ab.
Der große Parkplatz am Lichtenhainer Wasserfall war erstaunlich leer und so ging ich unbesorgt über etwaige Menschenmassen über selbigen. Dort führt der Weg über eine kleine Brücke und dann mit leichter Steigung an der Kirnitzsch entlang. Die Steigung nimmt dann mit zunehmenden Abstand zum Fluss zu. Ich hatte Glück, und kam noch an einer ganzen Litanei an Steinmännchen vorbei, die mich beeindruckt hatten. Teilweise dienen die Steinmännchen als Wegmarkierung oder aber sie halten Trolle fern. Das hat so gut geklappt, dass ich keinen einigen Troll begegnete. Weiter ging es in einer großen Kurve um den Münzstein herum und dann erreichte man schon den Kuhstall. Ich hatte den Weg aus der Kindheit länger in Erinnerung.



Der Kuhstall, das größte Felsentor auf Sächsischer Seite hat den namentlichen Ursprung wahrscheinlich aus dem 30 jährigen Krieg, als die Bauern samt Vieh sich hier vor den Schweden versteckten. Eine zügige Angelegenheit war es bestimmt auch schon damals. Man hat aufjedenfall einen schönen Ausblick auf das was einen auf der Wanderung noch erwartet. Bevor ich auf dem Malerweg weiterging, folgte ich dem unscheinbaren Gang Richtung Himmelsleiter um ganz nach oben zu kommen. Mein Rucksack hatte auch die passenden Maße um die Himmelsleiter hinaufsteigen zu können. Trittsicherheit ist auch hier von Vorteil- Von oben hat man nochmal eine bessere Aussicht auf das Umland. Gerade im Herbst sieht man hier eine tolle Laubfärbung. Im Anschluss daran ging es eine weitere Treppe wieder hinab zum Kuhstall und auf den Malerweg.




Durch die Felsen ging es weiter hinab bis auf die Forstraße , der ich nach links folgte. Diese lief sich ganz angenehm und führte gemächlich in Richtung Kirnitzschtal. Kurz vor Erreichen der Kirnitzsch zweigte der Weg nach rechts oben auf den Flößersteig ab. Das erste Stück bis zum Flusslauf der Kirnitzsch war aufgrund des nassen Bodens und den frisch gefällten Bäumen etwas schwierig zu gehen. Ab hier war für längere Zeit die Kirnitzschtalstraße mein Begleiter. Da sie aber kaum Befahren ist störte sie mich nicht. Bis zur Neumannmühle überquerte ich die Kirnitzsch nicht. An der Neumannmühle war etwas mehr los aber die Menschen verliefen sich und ich konnte meinen Weg vorerst auf der Straße fortsetzen. Beim Abzweig nach Ottendorf ging es für mich auf einem Waldweg recht steil hinauf Richtung Arnstein. Hier folgte ich nun eben verlaufend den Neuen Weg. ab und an traf ich auf kleinere Menschengrüppchen, die auch der Wanderslust fröhnten. Aufgrund des Borkenkäferbefalles hatte man auch schöne Ausblicke auf die Straße und das Umland. Trotzdem ist der Borkenkäferbefall und die Abholzung eine traurige Tatsache und ein großer wirtschaftlicher Schaden.




In mehreren Bögen schlängelt sich der Weg auf halber Höhe entlang. Ein schöner aufgesprengter Fels ist auch der Grünling um den man vorbeigeht. Nun nähert man sich der Kleinsteinwand mit der Kleinsteinhöhle. Da ich Pokemonfan bin , war es für mich keine Frage den Abstecher mit zu nehmen. Über etliche Stufen ging es nach oben . Damit kann ich nun von mir behaupten das größte und das zweitgrößte Felsentor der Sächsischen Schweiz gesehen zu haben. Zurück ging es die Stufen wieder hinab. Einige kamen auch den Weg nach oben geschnauft. Damit ich mal nicht so sehr schnaufe , habe ich mir vorgenommen regelmäßiger wandern zu gehen und die Höhenmeter nicht komplett zu vernachlässigen. Der Neue Weg führte nun abwärts zum Sturmbauers Eck und von da wieder an der Straße entlang bevor der Weg leicht nach rechts am Saupsdorfer Bach weiter geht.



Saupsdorf streifte ich nur kurz und ging auf der Straße ein Stück zurück um in die Mühlenschlüchte Richtung Pohlshorn einzubiegen. Man sah von Beginn an, das der Weg erstmal nur nach oben führt. Motiviert began ich den Aufstieg aber bei mir gibt es dann immermal solche Passagen, wo ich mich frage warum tue ich mir das an. Spätestens nach der nächsten Aussicht ist die Frage in Vergessenehit geraten. Ich bin auch immer wieder stolz auf mich, wenn ich so eine Wanderung geschafft habe. Da es beim Aufstieg doch etwas matschig, rutschig und regnerisch war, sparte ich mir den Aufstieg zum kleinen Pohlshorn und ging ohne nennenswerte Anstiege auf der Höhe in Richtung des Großen Pohlshorn. Die Zugabe lohnt sich schon oder man biegt vorher nach links ab um hinab zur Kirnitzsch zu gelangen. Auf dem Weg nach unten durfte mein Hinterteil auch mal etwas Waldboden aufnehmen, da ich weggerutscht war aber ich konnte keine Schäden feststellen. Unten angekommen, überquerte ich ein letztes Mal die Kirnitzsch auf dieser Wanderung. Sie hat mich ab der 3. Etappe begleitet und nun werde ich sie nicht mehr wiedersehen aber die Elbe ist auch nicht mehr fern.



Nach jedem Tal folgt natürlich wieder ein Aufstieg. In meiner Erinnerung befand sich das Zeughaus jedoch auch in einem Tal. Trotzdem ging es über größere Felsen wieder ein Stück nach oben und dann wieder hinab. Das Zeughaus sah man von dort schon gut. Früher war es mal ein Jagdhaus , sehr idyllisch gelegen. Einen Imbiss gab es auch. Da ich noch zum Großen Winterberg auf 556 m hoch musste aber gerade mal bei der Hälfte der Höhenmeter bin entschloss ich mich das Imbissangebot wahrzunehmen und mich zu Stärken. Dies war auch wirklich notwendig, denn der nächste Anstieg war steil und lang. Entlang des Weges konnte man immerwieder schöne Felsen sehen und kam am Goldstein entlang. Der eine tolle Aussicht bei schönem Wetter aufzeigt.



Ab dem Abzweig nach rechts Richtung Großer Winterberg verlief der Weg eben und wenig spektakulär. Je mehr ich mich aber dem Großen Winterberg näherte, desto mehr regnete es. Am Katzenstein verließ ich dann den Weg nach links und folgte dem Fremdenweg. Dieser verlief nochmal leicht aufwärts und ging über verschiedene hölzerne Erhöhungen. Als ich endlich den höchsten Punkt meiner Tour erreichte, machte ich mich gleich an den Abstieg, da es mir zu sehr regnete. Ich folgte zu erst der Straße und bog dann nach rechts in den Bergsteig nach Schmilka ein. Der Abstieg ist steil und geht über zahllos viele Stufen. Das erste mal merkte ich meine Knie bei dem Abstieg. Der hat mich nochmal ordentlich geschafft.



Schmilka mit dem Biorefugium war schon in Sicht aber es war nochmal eine rutschige Passage voraus. Diese bewältigte ich jedoch schnell und war endlich in Schmilka. etwas Wehmut schwang auch mit, da nun der rechtselbische Teil des Malerweges vorbei war. Abenteuer warten nun auf der anderen Uferseite auf mich. Schmilka als Biodorf ist klein und schön. eine Mühle, eine Bäckerei, eine Brauerrei und ein kleines gastronomisches Angebot runden die idylische und gemütliche Atmosphäre ab. Man kommt nicht vorbei ohne inne zu halten und sich der Kulinarik hinzugeben. Danach ging es für mich noch zur Fähre , auf die andere Elbseite und mit dem Zug nach Bad Schandau. Falls man übrigens beim Abstieg immermal ein komisches lautes Geräusch hört, kann das von der Bahnbaustelle kommen. Immer wenn ein Zug kommen, werden die Bauarbeiter durch einen lauten Ton gewarnt.



Fazit: Die Etappe war für mich wegen der vielen Anstiege sehr anstrengend aber auch sehenswert. Der letzte Abstieg hat es in sich. Vielleicht ist hier die Straße hinab nach Schmilka eine bessere Alternative.