Distanz: 6,64 km Aufstieg 70 m
Alter Friedhof – Kurzer Weg – Markt – Am Grünen Zipfel – Moritzburger Weg – Heideweg – Auf dem Sand – Am Talkenberg – Am Sonnenhang – Ruscheweg – Am Schänkenberg – Am Pfarrlehn – Am Schützenfelde – Hendrichstraße – Am Pfarrlehn – Finkensteig – Kirchsteig – Heinrich Tessenow Weg – Festspielhaus Hellerau – Heideweg – Am Pilz – Grüne Telle – Hoher Weg – An den Teichwiesen – Am Wasserturm – Moritzburger Weg
Unzählige Male schon bin ich die Autobahnabfahrt Dresden Hellerau runtergefahren oder bin über die Radeburger Straße nach Dresden gefahren. Hellerau lernt man dabei nicht wirklich kennen. Durch den Streifzug 3 der DVB ( https://www.dvb.de/de-de/entdecken/wandertipps/gartenstadt-hellerau) lernte ich bei einem kurzweiligen Spaziergang die Gartenstadt kennen. es lohnt sich definitiv das Auto auch mal stehen zu lassen.
An der Straßenbahnhaltestelle ” Am Hellerrand” startet die Tour. Zu erst führt die Tour über den Friedhof, der einige sehenswerte Gräber zu bieten hat. Unterhalb der Kapelle hat man neben einem Bienenstock auch einen schönen Überblick über die angelegte Gartenstadt. Die meisten Gebäude entstanden zwischen 1909 und 1911. Vorbei an einer schönen ersten Häuserzeile erreicht man über den ” Kurzer Weg ” den Markt mit der markanten Ladenzeile. Der Bäcker, an dem man vorbei muss, um in die Straße ” Am Grünen Zipfel” zu gelangen riecht sehr verführerisch. Auf der Straße findet man den typischen Hellerauer Straßenzug vor, mit den Häusern im gelblichen Ton und grünen Fenstern.



Am Ende der Straße folgt man den ” Moritzburger Weg ” vorbei an den ” Deutschen Werkstätten Hellerau” Der Möbelfabrikant Karl Schmidt, der die Werkstätten bauen ließ, war auch verantwortlich für den Bau der Gartenstadt nach englischen Vorbild an dieser Stelle. Auch heute noch werden im neuen Glasbau exklusive Möbel produziert. In Dresden , kann man sich unteranderem im Landtag davon überzeugen. Hinter dem Gelände der Werkstätten hält man sich leicht rechts um auf den Heimweg zu kommen. Hier ändert sich die Häuserstruktur zu Landhäusern. Gleich zu Beginn der Straße fallen 2 Häuser auf , die nach dem Vorbild des Goethegartenhauses in Weimar entworfen wurden. Gleich hinter dem zweiten Haus führt der Weg hinauf zur Straße ” Auf dem Sand”. Dieser Anstieg ist der anstrengendste der ganzen Runde. Oben angekommen, kann man einige schöne Häuser bewundern. Der bekannte Mühlendirektor Bienert wohnte dort oben und der Jakob Hegner Verlag befand sich eine zeitlang in direkter Nachbarschaft.





Über den Heideweg ging es durch eine kleine grüne Oase mit Teich weiter zur Straße ” Am Talkenberg”. Die Straße ” Am Sonnenhang” war mit ihrem Straßenbild aus Holzhäusern für mich besonders beeindruckend. Die Holzhäuser sollen zeigen , wie man auch mit wenig Geld gute Eigenheime bekommt. Am Ende der Straße erreicht man wieder den Markt, den man aber rechts liegen lässt. Man folgt dem ” Ruschweg” nach oben. Auch hier bietet sich wieder ein typisches Straßenbild. Vorbei an einen für damalige Verhältnisse günstigen Reihenhauskomplex erreicht man die Straße ” Am Pfarrlehn” . Hier gibt es rechts auch ein Reihenhaus zu bestaunen, welches oben Fachwerk hat und deswegen einer Scheune ähnelt.



Nun gelangt man wieder an die Straßenbahn. Die Straße überquert man und läuft ein Stück bergab. In die Straße ” Am Schützenfelde” biegt man ein und gelangt durch einen Torbogen in den Gartenbereich der Häuser. Das ist eine schöne kleine Oase und ist aufgelockert wie die Wiese zwischen den klassischen Neubaublöcken. Nach dem Verlassen der Hinterhöfe gelangt man wieder auf das Pfarrlehn und quert über den Finkensteig mehrere Straßen. Es lohnt sich die verschiedenartigen Straßenzüge anzusehen. Teilweise wurde hier versucht der Charme mit neuen Elementen zu verbinden. Vielfalt ist garantiert.




Nun geht es in den ” Tessenow Weg ” . Dort fällt das Schulgebäude auf. Ab 1921 wurde dies eine reformschule u.a mit Werkunterricht. Außerdem wurden hier die grünen Tafeln ausprobiert. Fast einhundert Jahre später werden diese nun durch digitale Tafeln ersetzt. Unweit der Schule führt der Weg nach links um wieder zur Straßenbahn zu kommen. Diese beachtete ich aber nicht weiter sondern sah mir das Festspielhaus Hellerau an. Gret Palucca wurde hier unterrichtet. Bis zum 1. Weltkrieg trafen sich viele bedeutende Menschen zu den jährlichen Festspielen hier. Neben einer Polizeischule entfremdeten auch die sowjetische Armee das Gebäude. Spuren davon lassen sich auch heute noch finden.


Ich wählte hier die empfohlene Anschlussroute. Diese war für mich nicht ganz so spektakulär aber dies könnte auch am Dauerregen gelegen haben. Es ging auf der anderen Straßenseite wieder in den Heideweg. Hier ließ der Flugzeugproduzent Junkers für heimkehrende Ingenieure Häuser errichten. Über einen schmalen Pfad gelangt man in die Straße ” Am Pilz” . An der Kreuzung lernt man noch eine wichtige weisheit kennen ” Sammle keine Dinge, sondern Augenblicke” . Vorbei an einem schönen Haus mit Atelier in der Dachgaube überquert man den Moritzburger Weg und hält sich links um gleich wieder nach rechts in die ” Grüne Telle” zu gehen. Hier erreicht man im Wald Chrambach – Haus welches zur damaligen Zeit sehr umstritten war aber heute als modern gilt. Bei nächster Gelegenheit keucht man den nächsten Anstieg herauf. Über den ” Hoher Weg” und der Straße ” An den Teichwiesen” erreicht man fast das Ende der Runde. Kurz vor der Straßenbahn erblickt man links noch den Wasserturm der jetzt mit Allerlei Funktechnik vollgestellt ist. Den Moritzburger Weg folgt man nach rechts um abschließend noch den sogenannten ” D- Zug ” zu sehen. An der Haltestelle ” Festspielhaus Hellerau” endet die Tour.






Fazit: Das war der erste Streifzug ohne nennenswerte Aussicht sondern mit dem schwerpunkt auf die Gebäude. Ich finde, das ist auch mal eine gute Abwechslung und interessant, was aus diesem Gebiet geworden ist. Man muss sich im Klarens ein, dass dies eine Tour fast ausschließlich auf asphaltierten Wegen ist.