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Malerweg Etappe 7

Distanz: 22,9 km Aufstieg 580 m

Bahnhof Königstein – Hainstraße – Pirnaer Straße – Bäckerei Förster – Goethestraße – Kirche Königstein – Harald Schurz Weg – Latzweg – Festung Königstein Aufzug – Am Königstein – Kanonenweg – Waldbach – Thürmsdorf – Thürmsdorfer Straße – Am Schlossberg – Biedermann Mausoleum – Weißig – Rauensteinweg – Rauensteinbaude – Rauensteingratweg – Rauensteinweg – Pötzscha – Bergweg – Damengrund – Naundorf – Am Bärenstein – Borngasse – Königsnase – Obervogelgesang – Elbradweg – Niedervogelgesang – Am Wasserwerk – Canalettoweg – Schloss Sonnenstein – Am Schloßberg – Kirchplatz – Am Markt Pirna

Es war mal wieder so weit. Ich hatte einen ganzen Tag Zeit und das Wetter spielte mit. Es ging für mich auf die 7. und letzte Etappe des Malerweges.

Kurz nach 7 Uhr in der früh startete ich vom Bahnhof in Königstein. Von meiner vorherigen Wanderung kannte ich schon einen guten Bäcker im Ort. Mein erster Weg führte mich deshalb zur Bäckerei Förster , wo ich Marschverpflegung kaufte. Um wieder auf den Malerweg zu kommen, ging ich die Goethestraße bis zur Kirche weiter. Hier kann man auch gut Wasser nachfüllen bevor es den Harald Schurz Weg nach oben ging. Viele Stufen stellten ein gutes Treppentraining dar und Königstein wurde mit samt der Elbe immermehr zur Miniaturstadt. Vorbei an der Palmschänke näherte ich mich immer weiter dem Festungsplateau. Der Weg wurde ab hier ebener und ich konnte etwas verschnaufen. Zu meiner rechten Seite konnte ich die imposanten Festungswände bestaunen. Erobert werden konnte die Festung durch Streitkräfte nie nur der Schornsteinfegermeister Abratzky kletterte die Mauer hinauf. Vorbei am Parkplatz und den beiden Aufzügen, wobei der Panoramaaufzug außer Betrieb ist ging es auf dem Patrouillenweg entlang.

Blick vom Bahnhof zur Festung
Kirche Königstein
Harald – Schurz Weg
Blick auf den Lilienstein
über Königstein
Festung Königstein
vom Patrouillenweg Festung Königstein

Nun ging der Weg etwas links von der Festungsanalage über Treppen hinunter zur Alten Festungsstraße. Diese folgt man nach links um die Hauptstraße zu überqueren. Vorher durchläuft man noch eine Wiese. Dreht man sich um, hat man die Festung als schönes Fotomotiv. Ein für mich noch schöneres Fotomotiv stellte die Festung auf dem Trampelpfad da, wenn man durch die Blätter hindurch fotografiert. Bevor man das Parkhaus der Festungsbesucher erreicht führt der Weg durch einen Tunnel unter der stark befahrenen Straße hindurch. Durch den Wald ging es für mich weiter zur Straße nach Struppen. Diese überquert man wiederum und der Weg führte durch den kühlen morgendlichen Wald in Richtung Thürmsdorf. Der Waldbach, welchen man kurz vor dem Ort überquert bietet auch nochmal ein schönes Fotomotiv.

hinab zur Festungsstraße
über einen Trampelpfad
Blick auf Königstein
vom Trampelpfad zur Festung
vom Trampelpfad in Richtung Lilienstein
Waldbach vor Thürmsdorf

In Thürmsdorf angekommen, meinte ich die Zeit ist stehen gebleiben. ein wenig DDR Charme war hier noch zu spüren aber nicht im negativen Sinne. Ich fühlte mich wohl. Im Ort führte mich der Weg zum Schloss hinauf, an dem auch eine hervorragende Schokoladenmanufaktur ist. Vor dem Schloss ging der Malerweg nach rechts an einer Weidefläche vorbei. Hier begleiteten mich einige Kühe. Der Blick zur Festung Königstein zu meiner Rechten war natürlich auch nicht zu verachten. Über einen Feldweg, der in einen Wald führte erreichte ich die Malerwegkapelle bzw. das Biedermann Mausoleum. Ein wahrlicher Höhepunkt mit dem Blick über die Elbe zum Lilienstein und nach Königstein.

Thürmsdorf
von Thürmsdorf zur Festung
Schloss in Thürmsdorf
Biedermann Mausoleum
wie schön kann Wandern sein
Blick vom Mausoleum zur Festung Königstein
Wanderer vor der Aussicht

Von hieraus ging es über einen schmalen Pfad an der Kante entlang. Rechts begleitet von Bäumen und links mit Ausblick auf die Bärenstein ging der Weg weiter. Ein Hase kam aus dem Feld und posierte richtig toll auf dem Feldweg aber die Kamera war zu langsam und der Hase huschte ins Gebüsch bevor mich der Weg auch wieder in den Wald führte. Nach der kurzen Waldpassage überraschte mich rechts eine Bank für Riesen und links konnte man die Rauensteine sehen. Da der Weg von hier nach Weißig über ein Feld führt kann man sich in Ruhe den Rauenstein anschauen, auf dem man bald rumklettert. Durch Weißig ging ich wieder über eine Straße die aber auch nicht schlimm war, Blicke auf den Lilienstein konnten das entschädigen. eine kurze Passage auf der Hauptstraße und ich erreichte den direkten Weg zum Rauenstein.

weiter geht es am Waldesrand
Weg nach Weißig
Riesenbank
Rauenstein und Basteiblick
von Weißig zum Lilienstein
Rauenstein

Nun wartete das Highlight auf mich der Rauenstein mit seinem Gratweg. Doch bevor ich die tolle Aussicht von oben genießen kann wartet eine lange Treppe auf mich. Ich bin froh, dass ich noch so fit bin. Einige hatten mächtig zu kämpfen nach oben zu kommen. Es gibt aber auch Bänke am Wegesrand. Oben angekommen, führte mich der Weg direkt zur Rauensteinbaude. Die Blicke ins Umland sind sehenswert. Vom Gelände der Rauensteinbaude machte ich ein paar schöne Fotos und der Weg führte mich auf dem Gratweg weiter. Leiter runter – Blick aus der Lehmschluchthöhle – lange Leiter wieder hoch und ich erreichte ein schönes Plateau , wo ich mich in den Ausblick auf Lilienstein und Königstein verliebte. Hier machte ich über 1h Mittagspause um einfach auch nur die Umgebung zu beobachten. Die Mitmenschen störten mich hier gar nicht. Meist liefen sie vorbei um die Baude zu erreichen.

unten am Rauenstein
viele Stufen bis oben
Blick von der Baude
Panoramablick auf Lilienstein und Königstein
Leiter runter
Weg zur Höhle
Blick aus der Lehmschluchthöhle zur Bastei
Leiter wieder hoch
Panoramablick von meiner Mittagspausenposition

Gestärkt von der Vesper konnte ich auch den Rest bewältigen. Weiter ging es in nordwestlicher Richtung auf dem Grat des Rauenstein entlang. Der Weg führt hier über Leitern, Stufen und Spalten entlang. Ein kleines Abenteuer ist da schon innbegriffen. Trotz dem man aufpassen sollte wo man hintritt, kann man ruhig auch den Blick schweifen lassen. Zur rechten Seite tun sich schöne Blicke auf das Basteimassiv auf. Der felsige Weg wurde dann wieder schlammiger und führte mich durch den Wald in Richtung Pötzscha. Ein paar Felsen zum Klettern säumten noch den Weg und ich erreichte den Ort gegenüber von Wehlen. Im Ort begrüßte mich gleich etwas Trailmagic in Form von Aufstrich, welchen man käuflich erwerben konnte. Ich kenne einige Mitmenschen die dort zugegriffen hätten aber für mich ist das auf einer Wanderung nur zusätzlicher Ballast. Mein armer Rücken ,) Ein Ort des Widerstandes liegt gleich daneben. wie auf einer Tafel zu lesen, tagten hier erklärte Gegner des Widerstandes des 3. Reiches bis 1944. eine ziemlich lange Zeit. Über die Straße erreichte ich nun die Gleise mit Blick auf Wehlen.

Durch die Spalte führt der Weg
Stufen dürfen natürlich nicht fehlen

Blick zum Basteimassiv
schlammiger Weg
Trailmagic in Pötzscha
in Pötzscha angekommen

Unten angekommen heißt in der Sächsischen Schweiz meist es geht gleich wieder hinauf. Auch hier war es wieder so. Scharf links gings es den Berweg über mehrere Stufen und durch einen Wald hinauf. An der Straße war ich mir sicher das wars nun an Steigungen aber weiter ging es über den Damengrund. hier hätte ich ein Boot gebraucht, da eine große Pfütze den Wanderpfad bedeckte. Als Alternative bot sich ein Weg auf der anderen Seite des Zaunes an . Diesen folgte ich bis ich merkte , ich muss wieder auf den Weg auf der rechten Seite des Zaunes. Hoffentlich hat der Zaun keinen Strom . Ich hatte Glück und konnte weiter den Damengrund hinauf steigen. Endlich erreichte ich Naundorf und ich war mir sicher, dass es keinen Aufstieg mehr gibt aber ich sollte mich geirrt haben. Die GPS – Daten passten nicht zum tatsächlichen Verlauf des Malerweges. Erstmal ging es durch Naundorf. Wie ausgestroben war der Ort. Hinter dem Dorfteich überquert man nur die Straße und ist in der Borngasse , die man immer geradeaus läuft. Teils läuft man an Häuser entlang, teils an Weiden bis man schließlich auf einen Waldweg kommt, der auf halber Höhe an der Kante zum Elbtal entlang geht. So schön schattig wie dieser Weg auch ist, mit der Zeit ist es auch etwas eintönig. Die Königsnasse und ein ” Mini Geysir ” runden das Erlebnis ab. An der überdachten Hütte steigt man scharf rechts die Stufen hinab nach Obervogelsang. Hier unterquert man die Bahnschienen und kommt am Biergarten auf den Elbradweg.

und wieder hinauf
teils feuchte Wege
den Damengrund hinauf
am Dorfteich vorbei
Minigeysir
die Stufen nach Obervogelgesang

Meine Erwartung war nun den Elbradweg bis Pirna zu folgen und mich dann zum Bahnhof durchzuschlagen aber der Weg hatte etwas anderes mit mir vor. Erst ging es auf dem Elbradweg entlang. Dies ist schon sehr abenteuerlich und gefährlich, da neben den Fahrrädern auch Autos offiziell dort fahren dürfen. Vielleicht war ich aber auch noch zu sehr Wald und kleine Pfade gewöhnt. Die Landschaft, die man vom Weg beobachten konnte war überhaupt nicht schlecht. Am Stadtrand von Pirna unterquert man wie die Straße den Elbradweg und folgt dem Weg in einer rechts – links Kombination nach oben. Nach einer wiederholten Spitzkehre ist man nun auf dem Canalettoweg, welcher mit einem ” C ” markiert ist. Über kleinere Treppen , zumindest zu Sächsischen Schweiz Verhältnissen erreichte ich die Mauern des Schloss Sonnensteins, welches gerade durch die Euthanasie von Behinderten im 3. Reich traurige Bekanntheit erreichte. Das Schloss und der Park wirken sehr einladend. Das werde ich aufjedenfall nochmal erkunden. Erstmal führte mich der Weg an der Mauer entlang, bis ich die Schlosstreppe erreichte an der ich scharf nach rechts abbog um die Kirche von Pirna zu erreichen. Dort ist alles etwas beengt aber auch so wie ich mir das Leben zu früheren Zeiten vorgestellt habe. Über die Kirche erreichte ich den Markt von Pirna und ich bin am Ziel der Etappe und des Weges. War es das jetzt ? Irgendwie surreal, dass ich diesen Weg nun komplett erwandert bin und was ich alles gesehen und erlebt habe. Es mischt sich ein Gefühl der Wehmut aber auch der Freude. Wehmut , weil ich diesen in allen schönen Weg verlasse , Freude weil ich ihn geschafft habe und viel erleben durfte und Vorfreude , weil noch viele schöne Wege auf mich warten.

Elbradweg
Elbradweg vor Pirna
trotzdem eine schöne Landschaft
Canalettoweg
Festungsmauer Sonnenstein
über den Dächern von Pirna
an der Kirche entlang
Ziel erreicht

Fazit: Ich ging an diese Etappe mit gemischten Gefühlen. Ich wusste mich erwarten die Highlights Königstein und Rauenstein aber auch ein langer eintöniger Abschnitt Elbradweg und die Markierung soll nicht so gut sein auf diesem Abschnitt. Die Höhepunkte trafen auch so ein, besonders den Rauenstein möchte ich hervorheben, da er nicht so überlaufen ist aber man eine tolle Aussicht von oben hat. Ab Pötzscha wird der Weg eher etwas langweilig und wie ich finde, ist dies der schwächste Abschnitt auf dem gesamten Weg. Der Elbradweg schlaucht ganz schön aber die Markierung auf dieser Etappe war gut .

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